Begonie Bijou de Gand - Begonia multiflora

Wir erleben die Wiedergeburt einer der ersten hybridisierten Sorten mit der Bégonia multiflora Bijou de Gand. Es ist ziemlich nah an den ursprünglichen Begonien, die Ende des 19. Jahrhunderts in den Anden in Peru und Bolivien entdeckt wurden.

Begonien gehören zur Familie der Begoniengewächse und können knollig oder rhizomartig sein. Sie stammen hauptsächlich aus den intertropischen Regenwäldern in Südamerika, aber auch aus Afrika oder Asien. Einfach ausgedrückt, kann man sagen, dass rhizomartige Begonien diejenigen sind, die kontinuierlich im Wald wachsen und keine Trockenzeit kennen. Knollige Begonien hingegen leben in denselben Gebieten, jedoch in etwas höheren Lagen auf etwas helleren Standorten und haben eine Trockenzeit, in der sie ihre Blätter verlieren. Dies ist die Zeit, in der sie Früchte produzieren und ihre Nährstoffreserven wieder auffüllen.

Die Bégonia multiflora Bijou de Gand gehört zur Kategorie der Knollenpflanzen. Sie blüht von Juli bis Oktober. Bei voller Reife erreicht sie eine Breite von 30 cm und eine Höhe von 40 cm. Sie hat das kompakte Wachstum der andinen Sorte geerbt, von der sie direkt abstammt. Sie hängt nicht über. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte sie in Gärten einen langen und unbestreitbaren Erfolg. Heute wird sie in Frankreich und Europa dank der unermüdlichen Arbeit vieler Hobbygärtner und Fachleute wiederentdeckt.

Der Bégonia multiflora Bijou de Gand hat grüne, wechselständige und samtige, laubabwerfende Blätter. Die Blattspreiten sind immer asymmetrisch; die Blattstiele haben Stipeln an ihrer Basis. Die Blütenstiele sind dunkelviolett. Die Blüten dieser Begonie haben eine schöne apricotfarbene Farbe. Diese etwas retro wirkende Sorte zeichnet sich durch einen deutlichen Dimorphismus aus. Begonien sind nämlich monözisch, das heißt, auf einer Pflanze tragen einige Blüten ausschließlich männliche Merkmale und andere weibliche. Die männlichen Blüten erscheinen immer zuerst und sind einfach. Die weiblichen Blüten sind größer und daher deutlich auffälliger. Die Pflanze ist krautig und oft sukkulent. Sie wächst im Schatten am besten, wenn sie ein paar Stunden Sonneneinstrahlung pro Tag erhält. Sie bevorzugt leichte Böden, die reich an organischer Substanz sind (gut verrotteter Gartenkompost), der Feuchtigkeit nicht zurückhält. Außerdem ist sie ziemlich anfällig für Mehltau und Nematoden und benötigt regelmäßige, aber nicht übermäßige Bewässerung. Begonien sind frostempfindliche Pflanzen und vertragen keine negativen Temperaturen. Aus diesem Grund werden sie oft in Behältern angebaut, die leicht in beheizte Gewächshäuser oder Wintergärten gebracht werden können, sobald die ersten Fröste auftreten. Wenn sie im Freiland sind, ist es Zeit, sie herauszunehmen und bis zum nächsten Frühjahr geschützt aufzubewahren. In der Zwischenzeit passen sie sehr gut zu der moderneren hängenden Begonie Belleconia rose oder schönen orangen oder roten Cannas.